Aus einer Adelsfamilie ist er, unser neuer Wirtschaftsminister, Karl-Theodor zu Guttenberg. Da schau hin! Eine mit langer politischer Historie. Erstes Staatsexamen mit s.c.l. und Dr. iur. Dazu noch Sohn, Obmann, Uffz der Reserve, Aufsichtsrat, Staatskanzlei-Mitarbeiter. Mit gerade 37 Jahren der jüngste Wirtschaftsminister und er hat schon einen extensiven Wikipedia-Eintrag. Ich spekuliere nur mal: Warum treten die Alten ab? Haben die Angst vor der new economy, die eigentlich nur ein hastvoller Überbau der guten alten ist? Meinen sie, nur die Jungen könnten mit dem wildgewordenen Köter Neoliberalismus umgehen? Wäre jedenfalls denkbar.
Das Problem, welches ich sehe – und da lehne ich mich weit aus dem Fenster – könnte da liegen, daß Karl-Theodor, welcher eben aus Kreisen stammt, welche die Dinge etwas „von oben her“ betrachten. Da tendiert man auch zu Lösungen, die oben ansetzen. Aber hier geht’s um’s Fundament des Kartenhauses – da brauchen wir ein Arbeitersöhnchen. Einen, der mauern kann.